Kampf gegen die Todesstrafe fortsetzen
Sabine Lösing, außenpolitische Sprecherin der LINKEN im Europäischen Parlament zum Welttag gegen die Todesstrafe am 10. Oktober 2013:
„Die Todesstrafe muss endlich weltweit abgeschafft werden. Sie ist eine der gravierendsten Menschenrechtsverletzungen, die höchste Form der Folter und nicht rückgängig zu machen. So stellte sich nach der Hinrichtung in vielen Fällen heraus, dass die Hingerichteten unschuldig verurteilt wurden.“
Lösing weiter: „Leider muss der Kampf um die Abschaffung der Todesstrafe auch Rückschritte hinnehmen. Trauriges Beispiel dafür ist das westafrikanische Land Gambia, das die Todesstrafe nach jahrelangem Moratorium wieder vollstreckt. Das zeigt, dass der Kampf gegen die Todesstrafe fortgeführt werden muss.“
Laut Amnesty International wurden im vergangenen Jahr mindestens 682 Menschen in 21 Ländern hingerichtet. Außerdem wurden mehr als 1 700 neue Todesurteile ausgesprochen. Insgesamt sitzen weltweit annähernd 23 500 Menschen in Gefängnissen und warten auf die Vollstreckung ihrer Todesurteile.
Sabine Lösing beklagt: „Das ist ein Umstand der sowohl für die Verurteilten, wie für ihre Angehörigen eine unerträgliche Grausamkeit darstellt. In einigen Ländern werden weder die Gefangenen noch deren Verwandte oder Anwälte über ihre bevorstehende Hinrichtung informiert.“
Sabine Lösing weiter: „Stark mediatisierte Fälle wie die des in den USA zum Tode verurteilten Journalisten Mumia Abu Jamal, dessen Strafe dank des internationalen öffentlichen Drucks zu lebenslanger Haft umgewandelt wurde, sind eher selten. In den meisten Ländern werden die Hinrichtungen fern der öffentlichen Aufmerksamkeit vollzogen und Daten über die Todesstrafe sind Staatsgeheimnis. Damit ist die Öffentlichkeit der Möglichkeit beraubt Unstimmigkeiten bei den Verurteilungen aufzudecken und die unumkehrbare Hinrichtung abzuwenden.“
Straßburg, 09.10.2013