Erst Barack Obama – dann die Europäische Union
Friedensnobelpreis auf dem Schlachtfeld angekommen?
Zur Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union erklärt Sabine Wils, MdEP DIE LINKE. im Europaparlament:
„Aufrüstung nach innen und außen, täglich tote Flüchtlinge an den Außengrenzen der EU, in Ex-Jugoslawien, Irak, Afghanistan und Libyen, Krieg führende Mitgliedsstaaten – die Europäische Union ist wahrlich keine Hüterin des Friedens!“
In seinem Testament hatte Alfred Nobel festgelegt, dass der Friedensnobelpreis „an denjenigen [zu verleihen sei], der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt hat“. Wie schon bei Barack Obama hat das Nobelpreiskomittee andere Kriterien angelegt.
„Die EU ist gegenwärtig vor allem ein Staatenzusammenschluss zur effektiveren Durchsetzung der Interessen des europäischen Kapitals, im Zweifel auch mit militärischen Mitteln. Der Lissabon-Vertrag schreibt den EU-Mitgliedsstaaten sogar stetige Aufrüstung vor. Das ist ein krasser Bruch mit dem Friedenswunsch Alfred Nobels. Die Menschen sollen durch die Preisverleihung über den Charakter der EU getäuscht werden.“
Brüssel, den 13.10.2012