Kultur stärken bedeutet Kultur fördern
Lothar Bisky, Vizepräsident des Ausschuss für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament zum Programm „Kreatives Europa“:
„Leider liegt die Priorität der Verordnung in der Erreichung der Ziele der Europa 2020-Strategie und dabei auch auf der Stärkung der Finanzkraft im Kreativ- und Kulturbereich.
Begrüßenswert sind diese Ziele zunächst, doch können sie vor dem Hintergrund von Kulturschaffenden nicht gleichwertig betrachtet werden, wie vielleicht in anderen Tätigkeitsfeldern der EU.
Diese Vermischung oder auch Nichtbeachtung ist so nicht hinnehmbar. Es sollte zukünftig weiterhin klar zwischen dem ‚Non-profit Bereich‘ und den erwerbswirtschaftlichen Bereich unterschieden werden.“
Zudem sei feststellbar, dass neben den kleinen und mittleren Unternehmen und Organisationen, vor allem Kleinsterwerbstätige, Freiberufler und Einpersonenunternehmen im kulturellen und auch audiovisuellen Bereich tätig seien. Dies werde unter Anderem im Monitoring-Bericht zu wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur- und Kreativwirtschaft 2009 vom Bundesministerium für Wirtschaft in Deutschland bestätigt.
Lothar Bisky betont: „Zentrales Anliegen sollte deshalb vor allem die Schaffung guter Arbeit, im Sinne eines festen, verlässliches Einkommens, geregelten Arbeitszeiten, unbefristeter Beschäftigung, Einbringung und Förderung von fachlichen und kreativen Fähigkeiten, Anerkennung, die Entwicklung von sozialen Beziehungen und die Achtung bzw. der Schutz der Gesundheit, sein“.
Brüssel, 09. Juli 2012
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