Auftakt von Röttgen in Cancún enttäuschend

Pressemitteilung von Sabine Wils, MdEP, Mitglied im Umweltausschuss

 „Sich beständig selbst in den Himmel zu loben ist keine gute Taktik, um ein global verbindliches Klimaabkommen auf den Weg zu bringen“, kritisiert Sabine Wils, MdEP DIE LINKE.; Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit, den Einstand des deutschen Umweltministers beim Klimagipfel.

Norbert Röttgen ist gestern auf der Weltklimakonferenz in Cancún eingetroffen und hat eine enttäuschende Rede im Plenum gehalten. Bevor Röttgen nach Cancún reiste, engagierte er sich beständig für ein EU-weites Reduktionsziel von 30 % bis 2020, wie auch vom Europäischen Parlament in einer Resolution gefordert. Davon war jetzt leider nichts mehr zu hören.

„Ein bedingungsloses Reduktionsziel der EU von 30 % wäre zumindest ein Anfang, auch wenn dieses nur an der Untergrenze der laut IPCC benötigten Treibhausgasreduktionen zur Verhinderung eines katastrophalen Klimawandels liegt”, so Sabine Wils.

„Der Minister hat lediglich die deutschen Reduktionsziele und die zukünftigen Unterstützungsmaßnahmen für Entwicklungsländer hervorgehoben. In seinem Eifer, gut dazustehen, hat er aber leider vergessen, Druck auf die EU auszuüben, damit diese sich auf die 30 % einigt. Dieser Schritt ist bitter nötig, um andere Länder zu einem verbindlichen Abkommen zu bewegen“, führt Sabine Wils aus. Die deutsche Regierung stelle sich dauernd als „Klimaführer“ dar und mache aber nichts für eine ambitionierte, EU-weite Klimapolitik. „Ich kann nur hoffen, dass der Minister in den nun folgenden Verhandlungen mehr Impulse für ein Post-Kyoto-Abkommen setzt“, äußert sich Wils besorgt.