Mumia Abu-Jamal: der Tag der Entscheidung

Aufruf für ein faires Gerichtsverfahren und gegen die Todesstrafe!

Für heute wird der endgültige Beschluss des US Supreme Court, des Obersten Gerichtshof der USA, im Fall Mumia Abu Jamal erwartet. „Der Supreme Court entscheidet über nicht mehr und nicht weniger als das Leben meines Mandanten Mumia Abu-Jamal“, so dessen Anwalt Robert R. Bryan. Denn der Oberste Gerichtshof der USA wird heute über den Antrag der Staatsanwaltschaft Philadelphias auf Anwendung der Todesstrafe ohne weitere Anhörung gegen den Angeklagten befinden.
Dazu die Europaabgeordnete der LINKEN, Sabine Lösing: „Die Todesstrafe ist eine der gravierendsten Verletzungen der Menschenrechte! Die meisten Todeszelleninsassen sind Afroamerikaner oder gehören Minderheiten an. Sie alle haben zumeist gemeinsam, dass sie den materiell ärmeren Bevölkerungsschichten angehören. Der Fall Abu-Jamal steht beispielhaft für die rassistische Klassenjustiz in den USA. Ich rufe hiermit zur Unterstützung der Protestbewegung für ein faires Gerichtsverfahren für Mumia Abu-Jamal und schlussendlich für seine Freilassung auf!“
Die Europaabgeordnete Lösing hat, wie zahlreiche ihrer KollegInnen, die von Mumia Abu-Jamal und dessen Anwalt initiierte Petition an Präsident Barack Obama unter http://www.petitiononline.com/Mumialaw/petition.html unterzeichnet. Diese Petition sei „Ausdruck einer wachsenden Bewegung zur Abschaffung der Todesstrafe.“, so sagte Mumia selbst vergangenen Samstag auf der XV. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz per Telefonschaltung. Der Adressat wird von den UnterzeichnerInnen aufgefordert „sich gegen die Todesstrafe für Mumia Abu-Jamal auszusprechen sowie gegen die Todesstrafe für viele Männer, Frauen und Kinder überall auf der Welt, die ihrer Hinrichtung entgegensehen. Diese höchste Form der Bestrafung ist für eine zivilisierte Gesellschaft inakzeptabel und untergräbt die Menschenwürde.“
„Mehr als 7301 Personen haben bis heute morgen neun Uhr die Petition an Präsident Obama unterzeichnet. Wir sind viele! Und wir werden unsere Stimme laut erheben im Kampf gegen die Todesstrafe weltweit und für ein faires Justizwesen! Traurigerweise muss in unserer Welt ein Friedensnobelpreisträger erst darauf aufmerksam gemacht werden, dass in seinem Land ein rassistisch motivierter, skandalöser und menschenrechtswidriger Justizskandal endlich ein faires Ende haben muss!“, so Lösing abschließend.

Strasbourg, 19.01.2010

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