Ilisu-Staudamm verstößt gegen internationale Standards

Feleknas Uca, Europaabgeordnete der Linken, zur Bekanntgabe des europäischen Ausstiegs aus dem Ilisu-Staudammprojekt

Bereits gestern Morgen hatten die Regierungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz offiziell die Beendigung ihrer Beteiligung am Bau des Ilisu-Staudamms in der Türkei bekanntgegeben. Ich begrüße diese Entscheidung sehr, die angesichts der erheblichen Verstöße gegen die Umweltauflagen und der Unvereinbarkeit mit internationalen Standards nur die einzige Richtige sein konnte.
Der Ilisu-Staudamm, seit Jahren von der Türkei im Rahmen des GAP-Projekts forciertes Staudammvorhaben, erfüllt nämlich weiterhin nicht internationale Standards. Die deutliche Kritik und die Bedenken, die verschiedene NGOs und die in Hasankeyf/Batman ansässigen und betroffenen Bürger seit Bekanntgabe dieses wahnwitzige Projekt vorbrachten, stießen bislang bei den verantwortlichen Politikern und Regierungen auf taube Ohren. Spätestens mit dem gestrigen Tag aber ist hoffentlich allen Beteiligten klar geworden, dass dieses Megaprojekt keine Zukunft hat. Die türkische Regierung besitzt nun keinerlei politische oder moralische Legitimität mehr die jahrtausende alten Kulturschätze und Natur im Tigristal zu zerstören.