G8 Staaten müssen umdenken!

Die G8 haben sich erneut das Thema nachhaltige Entwicklung auf die Tagesordnung ihres Gipfeltreffens im Juli 2009 geschrieben. Besonders die hochproblematische Situation in Afrika hinsichtlich Sicherheit, Nahrungsmittelversorgung, Zugang zu Trinkwasser, Gesundheitsversorgung und Bildung soll dabei thematisiert werden.
Das ist löblich und angesichts der globalen Krisen unabdingbarer denn je zuvor. Allein: Es ist zu hoffen, dass die Beratungen mit einer Protokollkontrolle beginnen. Denn 2005, beim G8-Gipfel in Gleneagles, hatten die führenden Industrienationen die Erhöhung der Entwicklungshilfe um 21,5 Mrd. USD bis 2010 zugesagt. Laut jüngsten Berichten ist von diesen Versprechungen gerade einmal ein Drittel tatsächlich erfüllt. Parallel zu dieser Hinhaltetaktik betreiben die Industriestaaten, gerade auch die EU, eine aggressive Freihandelspolitik, die auch ohne Wirtschafts- und Finanzkrise bereits verheerende Folgen hat.
Dass die Entwicklungsländer solchem Vorgehen längst nicht mehr trauen, zeigt sich am besten in der festgefahrenen Doha-Runde der Welthandelsorganisation. Der als Entwicklungsrunde bezeichnete Verhandlungsmarathon wird kaum zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden können, wenn nicht endlich die Interessen der vielen, aber schwächeren Länder aufgegriffen werden. Die G8 wären gut beraten, in diesem Sinne umzudenken.