Wählen ist Entscheiden
Kolumne für den Oranienburger Generalanzeiger
Unzählige berühmte und nicht berühmt gewordene Menschen in der Geschichte, auch in der nicht so weit entfernten Geschichte, haben um das Recht, frei und gleichberechtigt wählen zu dürfen, gekämpft. Viele haben für diesen Kampf gelebt, nicht wenige sind dafür verfolgt worden und einige haben diesen Kampf mit ihrem Leben bezahlt. Das Recht, frei zu wählen ist bis heute nicht überall auf der Welt verwirklicht. Umso wichtiger ist es, dass dieses Recht dort, wo es gilt, mit aller Kraft verteidigt wird.
Das einfachste Mittel dazu ist: dieses Recht zu nutzen. Sich an allen Wahlen zu beteiligen, ganz gleich, ob es Gemeinderats-, Bundestags-, Landtags- oder Europawahlen sind, ist nicht nur ein Weg, die Kämpfe der vorangegangenen Generationen zu ehren. Es ist vor allem auch ein Anlass, über ganz konkrete Fragen nachzudenken und eine Chance, die eigene Meinung dazu zu sagen: Will ich gleichen Lohn und gleiche Arbeitsbedingungen für gleiche Arbeit am gleichen Ort oder Standortkonkurrenz, Steuer- und Lohndumping? Will ich dass jedes Land allein mit den Problemen der Wirtschaftskrise, des Klimawandels, der Armut zu kämpfen hat oder will ich gemeinsame Lösungen für alle Menschen in Europa und in der Welt? Will ich mehr Demokratie und Transparenz oder mehr Polizeikontrolle und Datensammelei? Will ich, dass Politik für Markt, Wirtschaft und Profit da ist, oder will ich, dass Politik, Markt und Wirtschaft für die Menschen und eine funktionierende Gesellschaft da sind? Will ich, dass Konflikte friedlich gelöst werden, bevor sie zum Krieg werden, oder will ich immer mehr Steuerzahlergelder für Rüstungsindustrie und Militär?
Die Wahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments am 7. Juni 2009 ist eine Richtungsentscheidung: Weiter so zugunsten Weniger oder neue Mehrheiten für eine andere Politik. Wofür immer Sie sich entscheiden: Die Entscheidung zu wählen, ist eine gute Wahl.
In diesem Sinne grüßt Sie
Helmuth Markov
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