Überall ähnlich
Europakolumne Oranienburger Generalanzeiger
Viele Familienmütter und -väter machen sich an jedem Montagmorgen auf den Weg zur oft hunderte Kilometer entfernten Arbeitsstätte und pendeln abends oder erst am Ende der Woche zurück. So geht es auch den aktuell 785 Europaabgeordneten der 27 EU-Mitgliedstaaten: In der Regel verbringen wir drei Wochen pro Monat im belgischen Brüssel und eine Woche in Strasbourg, gleich hinter der deutsch-französischen Grenze.
Und genau wie alle anderen Wochenpendler ärgern wir uns über Zugverspätungen und Mobilfunklöcher und freuen uns, zum Feierabend noch etwas Zeit für einen kurzen Anruf zu hause bleibt. An den Wochenenden und sowie auch zwischendurch reisen wir zu Gesprächen und Vorträgen an die verschiedensten Orte in ganz Europa und darüber hinaus. Mit urlauberischem ‘verreisen’ hat unser Job übrigens nichts zu tun.
Genau wie die Abgeordneten im Bundestag und in den Landtagen ist es Teil unserer Aufgaben, den Bürgerinnen und Bürgern von der Arbeit als “ihr” Abgeordneter zu berichten, deren Problemstellungen aufzunehmen und diese dann ins Parlament zu tragen. Dafür sind wir schließlich gewählt worden. Der eigene Wahlkreis ist natürlich von besonderer Bedeutung, denn hier kennt man Land und Leute und wird besonders kritisch befragt, wenn “Europa” mal wieder zu viel oder auch zu wenig geregelt hat.
Aber da es bei unserer Arbeit um Gesetze geht, die für alle Menschen in der Europäischen Union gelten sollen, muss man sich einfach auch die Situation vor Ort in den verschiedenen Ländern und Regionen ansehen. Sehr oft stelle ich dabei fest dass die Fragen, was Europa für mehr und bessere Arbeitsplätze, Wirtschaft, Bildung und Ausbildung, Umweltschutz und für eine friedliche und gerechte Welt tut, fast überall ziemlich ähnlich sind. Übrigens auch zu Hause am Abendbrotstisch.
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