“ Vergewaltigungen im Kongo verdeutlichen die Notwendigkeit, die Zahl der an zivilen Friedensmissionen und friedensschaffenden Maßnahmen beteiligten Frauen zu erhöhen“

Zum Internationalen Tag zur Abschaffung der Gewalt gegen Frauen äußert sich die Europaabgeordnete Feleknas Uca:

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen erinnert Feleknas Uca daran, dass sexuelle Gewalt als strategisches Mittel in bewaffneten Konflikten eine grausame Menschenrechtsverletzung darstellt. „Obwohl alle Mitglieder einer Gemeinschaft unter den Folgen eines bewaffneten Konfliktes zu leiden haben, sind Frauen und Mädchen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung und ihres Geschlechts besonders von den Folgen von bewaffneten Konflikten betroffen. Das jüngste traurige Beispiel hierfür liefert der Krieg im Kongo “ so Feleknas Uca. Seit 1996 dauert dieser Bürgerkrieg im Kongo nun an, dem bislang 5,4 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind und in dessen Zuge 3,4 Millionen Kongolesen verschleppt worden sind. „Sowohl die Regierungstruppen Kabilas als auch die Rebellengruppen Nkundas haben Entführungen und Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen systematisch als Kriegsmittel eingesetzt.“, so Uca. Laut der Harvard Humanitarian Initiative wurden in einigen Regionen im Osten der DR Kongo nicht weniger als 70% der Frauen allen Alters vergewaltigt und nach Angaben der internationalen Hilfsorganisation CARE sind seit Anfang dieses Jahres rund 400 neue Vergewaltigungen pro Monat gemeldet worden. „Diese Zahlen sind erschreckend und nicht hinnehmbar und offenbaren die Brutalität des Konfliktes, denen die Frauen schutzlos ausgeliefert sind. Hiervor darf die internationale Gemeinschaft nicht ihre Augen verschließen“ erklärt Feleknas Uca.
Doch auch die im Rahmen der MONUC-Mission im Kongo stationierten UN-Blauhelme, die ursprünglich den Menschen Sicherheit und Stabilität garantieren sollten, haben sich als Friedensmacht vollkommen diskreditiert. Dokumentiert sind zahlreiche Fälle von Vergewaltigung und gewaltätigen Übergriffen an Frauen durch zivile und militärische Angehörige der Blauhelme. „Dies darf nicht ungestraft bleiben und verdeutlicht erneut die Notwendigkeit, die Zahl der an Friedensmissionen und friedensschaffenden Maßnahmen beteiligten Frauen zu erhöhen. Parallel hierzu muß es eine verstärkte Teilhabe von Frauen an politischen Entscheidungsprozessen vor und nach Konflikten und bei der Konfliktprävention geben“ fordert Uca in Brüssel. Nur so könne man derartige Fälle verhindern.
Die Bundesregierung und die Europäische Union sind mehr denn je aufgefordert, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen und jede Form von Gewalt gegen Frauen aktiv zu bekämpfen.