Filialnetz erhalten – Kommerzialisierung stoppen!
Zur Ankündigung der Deutschen Post AG, sich bis zum Jahr 2011 von sämtlichen Filialen zu trennen, erklärt Sahra Wagenknecht, Mitglied des Vorstands der Partei DIE LINKE und Abgeordnete des Europäischen Parlaments:
Immer weniger Briefkästen, immer längere Wege zur nächsten Postfiliale und immer längere Warteschlangen vor den verbleibenden Schaltern – dies ist schon jetzt das Ergebnis der Privatisierungspolitik bei der Deutschen Post AG. Wenn nun auch noch die letzten 750 posteigenen Filialen verkauft bzw. in private Agenturen umgewandelt werden, ist es mit der flächendeckenden Versorgung der Menschen endgültig vorbei. Dabei handelt es sich bei der Annahme von Paketen oder dem Verkauf von Briefmarken um grundlegende Dienstleistungen der Daseinsvorsorge, die allen Menschen zur Verfügung stehen müssen. Und zwar auch dort, wo es sich für den Konzern nicht unmittelbar rentieren mag.
Glaubt man den Aussagen des Postagenturnehmerverbandes, so werden bei jeder Umwandlung einer Filiale in eine private Agentur 60 Prozent der Kosten „eingespart“. Doch was ist das Resultat dieser Sparpolitik? Eine drastische Einschränkung des Leistungsangebots, immer längere Schlangen vor den Schaltern und Beschäftigte, die im Gegensatz zu den regulären Postangestellten mit Minijobs und Dumpinglöhnen abgespeist werden. Es ist daher höchste Zeit, sich diesem Privatisierungswahn zu widersetzen, der ausschließlich den Aktionären dient, während Verbraucher und Beschäftigte wieder einmal das Nachsehen haben.