Saubere Fahrzeuge: Saubere Sache
Kolumne von Helmuth Markov in der Zeitschrift „Wirtschaft & Markt“, Ausgabe Juni 2006
Energiesparen einzufordern – aus ökologischen und ökonomischen Überlegungen -, ist so richtig wie einfach. Konkrete Schritte sind schwieriger. Die EU-Kommission hat sich angestrengt. Sie schlägt eine Richtlinie vor, nach der von den Fahrzeugen, die öffentliche Stellen neu anschaffen, mindestens 25% bestimmten „besonders umweltfreundlichen“ Standards entsprechen sollen. Den Mitgliedstaaten bliebe es überlassen, mit welchen Maßnahmen diese Regelung umgesetzt wird. Möglich wären beispielsweise steuerliche Anreize oder direkte finanzielle Förderung.
Alles gut und richtig, aber nicht zu Ende gedacht: Nicht nur staatliche Stellen sollten „saubere“ Neufahrzeuge kaufen müssen, sondern auch von ihnen beauftragte Unternehmen. Um das Interesse der Industrie an kostengünstiger Serienproduktion umweltfreundlicher Fahrzeuge zu wecken, sollte zudem der Prozentsatz der Neufahrzeuge, die besonders umweltfreundlich sein müssen, deutlich angehoben werden. So ließe sich ein Marktpotential erreichen, mit dem sich Massenproduktion neuer Fahrzeugtechnologie für die Industrie lohnt. Damit wären auch Kaufpreise für saubere Busse, Transporter, Müllwagen usw. möglich, die keine zusätzliche finanzielle Belastung kleinerer Unternehmen oder öffentlicher Haushalte darstellen.