Pflüger sieht keine Zukunft der Atomkraft

(tol). Am Mittwoch erklärte EU-Energiekommissar Andris Piebalgs, auch in Zukunft verstärkt auf die Nutzung der Atomkraft setzen zu wollen. Das findet der parteilose auf der Liste der PDS gewählte Europaabgeordnete Tobias Pflüger jedoch gar nicht gut. Der nun einmal mehr hervorgeholte Joker der Versorgungssicherheit eigne sich ganz und gar nicht, um auf eine Verlängerung der Laufzeiten und den Neubau von Atommeilern zu setzen, so Pflüger in einer Pressemitteilung.

Der gerade erst beigelegte russisch-ukrainische Gasstreit komme den europäischen Atomkraftbefürwortern gerade recht, um die Renaissance der Atomkraft voranzutreiben, glaubt der EU-Abgeordnete. Es sei völlig unsinnig, dass trotz ungelöster Endlagerfrage, gefährlichen Atommülltransporten und radioaktiver Kontamination von Landstrichen und Seegebieten rund um Atomanlagen weiterhin auf Atomkraft gesetzt werde.

Auch im Jahr des 20. Jahrestages der Tschernobylkatastrophe könne die einzige Option für die Europäische Union genauso wie für die Energieversorgung weltweit nur sein: Statt Uran und fossiler Energiequellen müsse der effiziente und dezentrale Einsatz von regenerativen Energieträgern gefördert werden. Gefordert seien jetzt verbindliche EU-Richtlinien für erneuerbare Energien und Energieeffizienz, so Pflüger.

Quelle: tagblatt online, 5.12.2006
http://www.tagblatt.de/?artikel_id=35582479

Quelle:
Schwäbisches Tagblatt