Beschäftigte im Gesundheitswesen stärken
Der diesjährige Weltgesundheitstag am 7. April steht unter dem Motto ‚Menschen für Gesundheit – Die Gesundheitsberufe‘. Hierzu erklärt die Europaabgeordnete der Linkspartei.PDS Gabi Zimmer:
„Die Regierenden müssen sich vorwerfen lassen, die Debatte zum Weltgesundheitstag 2006 selbst nicht ernst zu nehmen. So orientierte der Frühjahrsgipfel der Staats- und Regierungschefs wiederum auf „mehr Konkurrenzfähigkeit“, und das Budget, das der Europäische Rat im Dezember 2005 verabschiedete, wurde trotz gestiegener Anforderungen einer erweiterten EU für den Bereich Gesundheits- und Verbraucherschutz gekürzt. Arbeitszeitrichtlinie und Gesundheitsreform verschlechtern die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Gesundheitswesen. Die Anerkennung der Bereitschaftszeiten als Arbeitszeit ist strittig. In Deutschland streiken seit Wochen Klinikärzte und medizinisches Personal.“ Zimmer kritisiert, dass von der oft vollmundig beschworenen Solidarität mit den Beschäftigten im Gesundheitswesen, denen der diesjährige Weltgesundheitstag gewidmet ist, in der harten Realität des EU-Alltags nicht viel übrig bleibe.
In der am Montag von der Europäischen Kommission eröffneten öffentlichen Konsultation über die Schaffung eines offenen „europäischen Markts für Verteidigungsgüter“ sieht Zimmer ein weiteres Indiz für die Prioritätensetzung in der Union. Ihr Resümee: „Rüstung führt auf direktem Weg zur Zerstörung von Gesundheit! Der Stellenwert des Militärischen in der Entwicklungspolitik, die eigentlich in den armen Ländern vor allem den Gesundheitszustand der Bevölkerung verbessern soll, wächst.
Zimmer schlägt vor, die Rüstungskonsultation der Kommission durch eine öffentliche Konsultation der im Gesundheitswesen Beschäftigten zu ersetzen, die folgende Fragen klären soll:
(1) Was macht Ihrer Meinung nach die Menschen am häufigsten krank bzw. ist ihrer Gesundheit besonders abträglich?
(2) Was hindert Sie am meisten daran, Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und soziale Kompetenzen maximal für die öffentliche Gesundheit einzusetzen?
(3) Welche politischen Rahmenbedingungen müssten Ihrer Meinung nach in welchen Richtungen verändert werden, damit Sie besser arbeiten und die öffentliche Gesundheit verbessert werden können?
(4) Was sollte die Europäische Union tun, um ihren Beitrag für die Weltgesundheit, für die Überwindung von HIV/Aids, Seuchen und der gesundheitlichen Folgen von Hunger, Trinkwasserknappheit und Umweltzerstörung zu heben?