Kampf gegen Aids darf nicht aus dem öffentlichen Bewusstsein verbannt werden

„Der Weltaidstag am kommenden Freitag (1.12.06) wird diese schlimme Epidemie für einen kurzen Moment wieder in die Nachrichtensendungen und das öffentliche Bewusstsein rücken“, erklärte am Donnerstag die Europaabgeordnete der Linkspartei.PDS, Feleknas Uca, in Brüssel.

„Der Weltaidstag am kommenden Freitag (1.12.06) wird diese schlimme Epidemie für einen kurzen Moment wieder in die Nachrichtensendungen und das öffentliche Bewusstsein rücken“, erklärte am Donnerstag die Europaabgeordnete der Linkspartei.PDS, Feleknas Uca, in Brüssel. Doch angesichts der Tatsache, dass 30.000 Menschen täglich – 11 Millionen Menschen jährlich – an dieser Krankheit sterben, hält sie es für dringend geboten, dieser „für die Menschheit gefährlichen Seuche den ernsthaften Kampf anzusagen“.

Dem letzten UNAIDS-Bericht zufolge leben 39,5 Millionen Menschen mit dem HIV-Virus. Im Jahr 2006 gab es 4,3 Millionen Neuinfektionen, davon 2,8 Prozent im subsaharischen Afrika. Außerdem gebe es erhebliche Zuwächse in Osteuropa und Zentralasien.

„Datenerhebungen aus 80 Entwicklungsländern verdeutlichen die Gefährdung der selbst gesteckten Milleniumsziele der Vereinten Nationen und es wird ersichtlich, dass angesichts dieser Zahlen ohne wirksamen Kampf gegen die Immunschwäche weder Armut und Hunger, noch Kindertod oder Bildungsnot den Vorgaben der Milenium Development Goals entsprechend bis 2015 verringert werden können“, sagte die Abgeordnete.

Aber auch in Deutschland müssen wir die Wachsamkeit gegen die Aidsgefahr erhöhen. So gab es laut RKI im letzten Jahr rund 2500 Neuinfektionen mit dem Aidsvirus und insgesamt leben 49.000 Menschen mit HIV in der Bundesrepublik.

Nach Ansicht von Feleknas Uca machen diese Zahlen und Entwicklungen auf dramatische Weise deutlich, dass die Ausbreitung von HIV / Aids nur bekämpft werden könne, wenn die internationale Staatengemeinschaft endlich aufhört ihren wirtschaftlichen und industriellen Partikularinteressen Vorrang vor der Bekämpfung von Aids einzuräumen.

„Ich fordere von daher die Mitgliedstaaten der Europäischen Union und die Mitglieder der G8 auf, den Zugang zu Medikamenten durch Patente nicht mehr zu behindern, für die Bekämpfung von Aids mehr wirtschaftliche Ressourcen bereitstellen und mehr Geld in die Forschung zu investieren“, sagte sie. Die Europäische Kommission forderte sie auf, endlich ihren Beitrag zu dem globalen Fonds für die Bekämpfung von HIV/Aids auf 1 Milliarde Euro aufzustocken. Alle EU-Mitgliedsländer und G8-Staaten müssten zudem ihre Beiträge auf 7 Milliarden Euro für 2006 und 8 Milliarden Euro für das Jahr 2008 anheben, um UNAIDS die erforderlichen Mittel für die Eindämmung der Epidemie zur Verfügung zu stellen.

„Der Kampf gegen AIDS sollte im Interesse aller Staaten liegen, denn Aids macht keinen Halt vor Staatsgrenzen und ist nicht nur ein Problem der armen und ärmsten Länder“, sagte Feleknas Uca abschließend. Nur gemeinsam könne der Ausbreitung der Immunschwäche Einhalt geboten werden.

Feleknas Uca, MdEP
Brüssel, den 30.11. 2006