Noch immer sterben an EU-Grenze Menschen durch Landminen

Anlässlich des ersten internationalen Tags gegen Minen hat der Europaabgeordnete André Brie (Linkspartei) die EU-Staaten zum konsequenten Kampf und zu realen Schritten gegen diese Waffen aufgerufen. „Zwar hat sich die Europäische Union mehrfach und nachdrücklich gegen Minen ausgesprochen und Gelder zur Minenräumung bereitgestellt, das Europaparlament hat in einer Resolution die Beseitigung aller Anti-Personen-Minen gefordert“, erklärte Brie am Dienstag in Straßburg. „Angesichts dieser Initiativen ist es umso erschreckender, dass in Europa noch immer Menschen durch Minen sterben.“ Der Abgeordnete verwies in diesem Zusammenhang auf Informationen des Athener Rundfunks, wonach im vergangenen Dezember erneut zwei illegale Einwanderer in einem griechischen Minenfeld im Grenzgebiet zur Türkei ums Leben gekommen sind. In den vergangenen 15 Jahren seien an der griechisch-türkischen Grenze fast einhundert Menschen getötet worden.

Brie hatte wiederholt die sofortige Beseitigung der Anti-Personen-Minen im griechisch-türkischen Grenzgebiet gefordert. Dies sei nach der Ratifizierung des Ottawa-Abkommen zum Verbot von Landminen durch Athen und Ankara eine folgerichtige und überfällige Maßnahme. „Die Todeszone zwischen dem EU-Mitglied Griechenland und dem Bewerberstaat Türkei ist nicht nur anachronistisch und unmenschlich, sie ist auch eine Verletzung bestehender Beschlüsse und Abkommen.“