Problemfeld Demografie
Im März 2005 hat die EU-Kommmission ihr Grünbuch „Angesichts des demografischen Wandels – eine neue Solidarität zwischen den Generationen“ zur öffentlichen Diskussion vorgelegt. In den meisten EU-Mitgliedstaaten liegt die Geburtenrate weit unter dem Niveau der heutigen Elterngeneration. In der Bundesrepublik schrumpft die Bevölkerung bei fortlaufendem Trend mit jeder Generation um mehr als ein Drittel. Gleichzeitig werden die Menschen immer älter. In den wirtschaftlich schwachen Regionen verändert zudem eine dramatische Abwanderung vor allem junger Menschen die Sozialstruktur erheblich. Diese Entwicklung hat nicht nur große Auswirkungen auf die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme. Auch die künftige Gestaltung von Infrastruktur ist davon betroffen, etwa beim Wohnungsbau oder den Ver- und Entsorgungssystemen. Öffentliche und private Dienstleistungsangebote sind einem Wandel unterworfen, Schulen und andere Einrichtungen werden geschlossen oder zusammengelegt. Der Personennahverkehr reduziert sein Angebot, Geschäfte und Banken schließen ihre Filialen, die ärztliche Versorgung nimmt ab. In absehbarer Zeit wird es außerdem zu einem erheblichen Fachkräftemangel kommen. Demografische Entwicklungen sind langfristige Trends, deren Folgen auch nur langfristig zu beeinflussen sind. Zentraler Punkt des Geburtenrückgangs ist die wirtschaftliche Unsicherheit und Angst der Menschen vor unkalkulierbaren Veränderungen. Hier liegt auch der Schlüssel für Lösungsansätze. Bis zum 1. September können bei der Europäischen Kommission Vorschläge und Meinungen eingereicht werden.
Mehr Infos unter http://europa.eu.int/comm/employment_social/social_situation/green_paper_de.html