Strategietreffen mit dem Dachverband von NGO für Frauenrechte

Anlässlich eines Meetings mit der Europäischen Frauenlobby am 9. November in Brüssel erklärt Feleknas Uca, Europaabgeordnete der Linkspartei.PDS:

Am 9. November war ich mit meiner Kollegin und Vizevorsitzenden des Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichheit der Geschlechter, Eva-Britt Svensson, auf einem Strategietreffen mit dem Dachverband von Nichtregierungsorganisationen für Frauenrechte, der Europäischen Frauenlobby.

Eine enge Zusammenarbeit im kommenden Jahr zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen wurde auf dem Treffen vereinbart. Dieses haben alle Teilnehmerinnen unterstrichen, denn in Europa müssen wir immer noch große Defizite hinsichtlich der Gleichheit der Geschlechter feststellen.

Nicht nur haben Frauen schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, ein hoher Prozentsatz an Frauen erfährt zudem geschlechtsspezifische Gewalt. Das ist eine Tatsache, die besonders durch die repräsentative und zugleich in vieler Hinsicht international vergleichbare Studie „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgezeigt wurde. Im Rahmen der Studie wurden 10.000 in Deutschland ansässige Frauen zuzüglich je 250 türkisch- und russischsprachige Migrantinnen in Interviews befragt. 40 Prozent der befragten Frauen haben körperliche oder sexuelle Gewalt oder beides seit dem 16. Lebensjahr erlebt. 42 Prozent aller befragten Frauen haben Formen von psychischer Gewalt wie systematische Abwertung, Demütigung, Ausgrenzung, Verleumdung, schwere Beleidigung, Drohung und Psychoterror erlebt. Die Studie zeigt, dass wir noch lange nicht das Ziel der Geschlechtergleichheit erreicht haben. Frauen werden auch in Europa ungewollt schwanger, Opfer von Gewalt und geschlechtsspezifischer Diskriminierung.

Zwei große Konferenzen werden wir EU-Abgeordneten mit der Europäischen Frauenlobby im kommenden Jahr durchführen, mit dem Ziel das Problem der Gewalt gegen Frauen und den Bedarf nach Geschlechtergleichheit insgesamt in den Gesellschaften Europas stärker ins Blickfeld der europäischen Politik und Öffentlichkeit zu bringen.