Zu den Planungen von Verteidigungsminister Struck, den Bundeswehreinsatz in Afghanistan auszuweiten, erklärt der PDS-Europaabgeordnete und Verfasser des Afghanistan-Reports des Parlaments, André Brie:

Will Minister Struck mit mehr Soldaten den Opiumbauern in Afghanistan eine andere Einnahmequelle sichern? Soll mit Panzerwagen die wachsende Kriminalität und Prostitution bekämpft werden? Wird die geforderte flexiblere Einsatzfähigkeit der deutschen Soldaten am Hindukusch zur Entwicklung der Zivilgesellschaft beitragen und demokratische Wahlen sichern?

Richtig ist, dass die Stationierung UN-mandatierter Truppen in Afghanistan derzeit noch unverzichtbar ist. Genauso richtig aber ist, das dies an der aktuellen Lage nichts ändern wird. Die in der Vergangenheit stetig ausgeweitete Militärpräsenz hat kaum zu mehr Sicherheit und größerer Stabilität geführt, noch den Aufbau nationalstaatlicher Strukturen nachhaltig befördert. Was nach wie vor fehlt, ist die Einlösung der Hilfsversprechen gerade der westlichen Staaten und konkrete nichtmiltärische Unterstützung des Wiederaufbaus und der Entwicklung Afghanistans.