Internationaler Frauentag – ein Tag zum Feiern?
Zum Internationalen Frauentag am 8. März erklärt Feleknas Uca, PDS-Europaabgeordnete:
Am 8. März jährt sich der Internationale Frauentag zum 83. Mal. Auch wenn in dieser Zeit unbestritten viel erreicht worden ist – auch in der heutigen, weiterhin fast ausschließlich von Männern dominierten Welt, werden Frauen oft noch als Menschen zweiter Klasse betrachtet.
Frauen sind weltweit nach wie vor Opfer von Gewalt und fragwürdigen Moralvorstellungen. Sie leiden am meisten unter Kriegen, Mangelernährung und fehlender Gesundheitsfürsorge. Vielen Frauen in der Welt wird der Zugang zu Bildung verwehrt und Millionen von ihnen werden zu Billiglöhnen ausgebeutet.
Auch in den so aufgeklärten und fortschrittlichen Industrieländern werden Frauen immer noch bis zu 30% schlechter bezahlt als Männer. Obwohl sie oft besser qualifiziert sind als Männer, werden ihnen weiterhin nicht die gleichen Aufstiegschancen eingeräumt. Zudem sind sie am meisten von Arbeitslosigkeit und Sozialabbau betroffen.
Niemand kann deshalb ernsthaft behaupten, dass wir in einer Welt der geschlechtlichen Gleichberechtigung leben.
August Bebel erkannte bereits 1910: „Ohne die volle Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter ist höchste menschliche Freiheit und Kultur unmöglich“.
Der 8. März steht für die Forderung der Frauen, in allen gesellschaftlichen Bereichen gleichgestellt zu sein und gleichberechtigt teilnehmen zu können an der Gestaltung einer friedlichen und gerechten Gesellschaftsordnung. Frauen werden auch in Zukunft für ihre Rechte kämpfen müssen – und sie werden dies auch tun!
Brüssel, den 05.03.04
Feleknas Uca, MdEP