Brie fordert unabhängige Untersuchung der Folterpraxis US-amerikanischer und britischer Truppen in irakischen Gefängnissen
PDS-Europaabgeordneter: Auch Gefangenenlager auf Guantanamo und in Afghanistan einbeziehen
Angesichts der Berichte über die Folterpraxis US-amerikanischer und britischer Besatzungssoldaten in Irak hat der PDS-Europaabgeordnete André Brie eine unabhängige und umfassende Untersuchung der Vorgänge durch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gefordert. „Große Teile des irakischen Volkes hatten gehofft, mit der Beseitigung des Saddam-Regimes aus der Traufe in den Regen zu kommen. Nun aber müssen sie feststellen, dass sie in der Traufe geblieben sind“, erklärte Brie am Montag in Straßburg. Die von Menschenrechtsorganisationen schon seit längerem vermuteten Menschenrechtsvergehen in irakischen Haftanstalten hätten sich durch die Zeugenaussagen und die Fotodokumente als erschreckende Realität erwiesen.
Der Abgeordnete sprach sich dafür aus, in die Untersuchung auch die US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba und Bagram in Afghanistan einzubeziehen. Zudem müssten auch die Privatgefängnisse in dem Land am Hindukusch für Inspektionen geöffnet werden. Brie rief die Bundesregierung und die Europäische Union auf, sich nachdrücklich für die unabhängige Untersuchung einzusetzen und diese zu unterstützen.