PDS-Politiker André Brie mahnt konsequente Reformierung der EU-Agrarpolitik an

Europaabgeordneter: Bedeutung der Landwirtschaft in Beitrittsstaaten berücksichtigen. Deutschland Nutznießer bei Agrarbeihilfen

Angesichts der Einigung der EU-Landwirtschaftsminister über Beihilfen für Produkte aus dem Mittelmeerraum hat der PDS-Europapolitiker André Brie eine konsequente Reform der gesamten europäischen Agrarpolitik angemahnt. Brie betonte am Donnerstag in Straßburg, dass der Landwirtschaftshaushalt nach wie vor die Hälfte des EU-Gesamtetats ausmache und letztlich vor allem dazu diene, Agrarprodukte aus der Europäischen Union weltmarktfähig zu machen. „Ein pauschales Vorgehen bei der Umgestaltung darf es aber nicht geben“, fügte der Europaabgeordnete hinzu. Insbesondere müsse die wirtschaftliche und soziale Bedeutung des Agrarsektors in den osteuropäischen Beitrittsstaaten berücksichtigt werden.

Der Parlamentarier verwies zudem darauf, dass gerade Deutschland – trotz offiziell anders lautender Bekundungen – zu den Nutznießern jener EU-Politkbereiche gehört, in denen Veränderungen dringend notwendig sind. So habe die deutsche Landwirtschaft im Zeitraum 2000 bis 2002 von den insgesamt etwa 125 Milliarden Euro im Agrarausgleichsfonds über 18 Milliarden erhalten. Nach Frankreich (ca. 23 Prozent an den Gesamtausgaben) lag Deutschland mit knapp 15 Prozent an zweiter Stelle und noch deutlich vor Spanien.