Von Bologna nach Berlin – Perspektiven eines Europäischen Hochschulraums
Am 18. und 19. September 2003 wird die Konferenz der europäischen Hochschulministerinnen und Hochschulminister in Berlin tagen. Erwartet werden von dieser Tagung entscheidende Weichenstellungen für die weitere Entwicklung und Ausgestaltung des Bologna-Prozesses – also der Bemühungen der europäischen Regierungen, einen einheitlichen Europäischen Hochschulraum zu schaffen.
Die Schaffung eines solchen einheitlichen Europäischen Hochschulraums ist ein Projekt mit gravierenden Auswirkungen. Im Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung steht die Neuordnung der Studienstrukturen und die Schaffung neuer Studiengänge und Studienabschlüsse. Es geht jedoch um weit mehr als nur die umstrittene Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen. Im Bologna-Prozess wird das bisher existierende Konzept von Hochschulbildung grundsätzlich hinterfragt. Nicht umsonst ist von der wichtigsten und weitreichendsten Reform der Hochschulen in Europa seit 1968 die Rede.
Die vorliegende Studie von Andreas Keller zeigt die Konturen des Bologna-Prozesses auf. Sie skizziert seinen bisherigen Verlauf und verschafft einen Überblick über seine Zielstellungen. Deutlich angesprochen werden die Kritikpunkte und Problemfelder, die mit der Vereinheitlichung des Europäischen Hochschulraums zusammen hängen. Die abschließend formulierten Forderungen an die weitere Entwicklung des Prozesses bieten konkrete Ansatzpunkte, um die Diskussion über die weitere Ausgestaltung des europäischen Hochschulraums voranzutreiben.