„Ein Krieg darf nicht stattfinden“
PDS-Europapolitiker André Brie stellte Notizen von Reisen in den Irak, zur UNO und zum Weltsozialforum vor
„Die Leidtragenden eines Krieges werden in erster Linie wieder Frauen, Kinder und Alte sein.“ Der Europaabgeordnete André Brie berichtete am Donnerstag in Schwerin bei der Vorstellung seiner Reisenotizen „Aufbegehren. Zwischen Schmerz und Zorn. Bagdad – Porto Alegre – New York – Bagdad“ über die dramatische Situation, die bereits jetzt als Folge vorangegangener Kriege und des zwölfjährigen Embargos in Irak herrscht. Brie hatte Anfang des Jahres zweimal den Golfstaat besucht. Zudem führte er als Mitglied einer Delegation des Europäischen Parlaments Gespräche bei der UNO über die Möglichkeiten einer friedlichen Konfliktbeilegung.
„Der Irak verfügt über keine Möglichkeiten zu offensiven militärischen Handlungen mehr“, so Brie bei der Präsentation. Der Abgeordnete, der sich lange Zeit mit Rüstungsfragen beschäftigte und in der Genfer Abrüstungskonferenz tätig war, hatte in Irak unter anderem ein Rüstungsunternehmen besichtigt. „Selbst nach Einschätzungen der USA, die heute allerdings nicht mehr gern zitiert werden, wurden in den vergangenen Jahren 70 bis 80 Prozent des militärischen Arsenals Iraks vernichtet.“ Nach Einschätzung des Abgeordneten arbeiten die UN-Inspektoren in Irak „sehr effektiv“. „Wenn man ihnen mehr Zeit gibt, werden mit Sicherheit alle eventuell noch vorhandenen verbotenen Waffenbestände aufgespürt und vernichtet.“
In den Reisenotizen des Europaparlamentariers finden die Besuche im Kinderkrankenhaus von Basra, die Treffen mit Vertretern internationaler Hilfsorganisationen und die Erfahrungen mit irakischen Zollbehörden ebenso ihren Platz wie die Begegnungen mit „einfachen“ Menschen auf dem Basar von Bagdad. Daneben geht Brie auch auf die Diskussionen ein, die er in New York mit UN-Vertretern, wie Generalsekretär Kofi Annan und dem Chefwaffeninspekteur Hans Blix, geführt hatte. Ausführlich gibt Brie zudem seine vielfältigen Erlebnisse während des Weltsozialforums im brasilianischen Porto Alegre wieder.
André Brie
Aufbegehren
Zwischen Schmerz und Zorn
Bagdad – Porto Alegre – New York – Bagdad
Tagebuchnotizen vom Januar/Februar 2003
Erschienen in der edition NORDWINDPRESS, Preis 4 Euro, zu beziehen über den PDS-Literaturvertrieb, Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin, fax: (030) 24009541, e-mail: peter.kolbe@pds-literaturvertrieb.de.