1. Mai- Tag der Arbeit – Kampftag erst recht für Frauen!

Zum Tag der Arbeit erklärt Feleknas Uca, PDS-Europaabgeordnete:

Frauen haben allen Grund, am 1. Mai auf die Straße zu gehen und ihre Rechte als Arbeitnehmerinnen einzufordern sowie gegen Sozialabbau zu protestieren: Gleichstellung im Arbeitsleben ist in Deutschland und in der EU immer noch ein Fremdwort. Die Aushöhlung von mühsam erkämpften Arbeitsstandards trifft Frauen besonders hart. Schließlich sind ihre grundsätzlichen Forderungen nicht einmal bis heute erfüllt.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Frauen erhalten nur 76% des Entgelts, das männliche Beschäftigte bekommen. Dafür stellen sie 77% der Niedriglohnbezieherinnen. Nirgendwo in der EU sind die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen größer als in Deutschland.
Aufstiegsmöglichkeiten – Frauen sind trotz vielfach im Vergleich zu Männern höher qualifizierten Abschlüssen immer noch völlig unterrepräsentiert in Führungspositionen. Anstatt dessen arbeiten sie mehrheitlich in schlecht bezahlten Berufszweigen. Sie haben geringe Aufstiegschancen und werden als erste aus dem Arbeitsmarkt verdrängt.
Sozialabsicherung und Familienvereinbarkeit – Frauen erbringen weiterhin die hauptsächliche Familien- und Erziehungsarbeit und stehen oft unter Doppel- und Dreifachbelastung. Sie haben durch die Familienausfallzeiten, wenn überhaupt, nur deutlich geringere Rentenansprüche und leben oft in ökonomischer Abhängigkeit.
Die Ungerechtigkeiten der Arbeitsverhältnisse, die ungleiche Verteilung des Reichtums der Gesellschaft und der immer größer werdende Druck auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedürfen vehementer Gegenwehr. Frauen sollten nicht zulassen, dass insbesondere auf ihrem Rücken weiter Sozialabbau betrieben und sie aus dem Arbeitsleben verdrängt werden. Der 1. Mai ist ein Tag, an dem Protest sichtbar werden kann und muss – gerade auch von Frauen!