10 Jahre europäische Förderung von KZ-Gedenkstätten
Zur Eröffnung der Ausstellung „Erinnern, Gedenken, Forschen: 10 Jahre Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten“
Auf Initiative der PDS-Delegation in der Konföderalen Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/ Nordische Grüne Linke (GUE/NGL) und in Zusammenarbeit mit der „Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten“ findet gegenwärtig im Europäischen Parlament eine Ausstellung mit dem Titel „Erinnern, Gedenken, Forschen: 10 Jahre Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten“ statt. Die Ausstellung erinnert an die Resolution zum europäischen und internationalen Schutz von KZ-Gedenkstätten (0284/93), die das Europäische Parlament vor zehn Jahren, am 11. Februar 1993, verabschiedet hat. Auf Grundlage dieser Resolution werden von der EU jährlich zahlreiche Projekte zum Erhalt und Ausbau von KZ-Gedenkstätten sowie für Bildungsarbeit unterstützt. Am Beispiel der „Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten“, die in diesem Jahr ebenfalls ihr zehnjähriges Bestehen feiert, demonstriert die Ausstellung die Arbeit der KZ-Gedenkstätten in Europa, die nicht nur die Erinnerung an die Verbrechen der Nazi-Diktatur wach halten, sondern auch das Vermächtnis der Häftlinge bewahren und Bildungsarbeit gegen Neonazismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit leisten.
Zur gestrigen Eröffnungsveranstaltung sprachen der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Renzo Imbeni, der Fraktionsvorsitzende der GUE/NGL, Francis Wurtz, MdEP Helmuth Markov, der Direktor der Stiftung, Prof. Dr. Günter Morsch, sowie der Vizepräsident des Internationalen Sachsenhausenkomitees, Roger Bordage. Darüber hinaus waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter internationaler Häftlingskomitees anwesend. Sie alle mahnten an, gegen die Gefahr eines schleichenden Vergessens und Verdrängens anzugehen. Mehr denn je sei es angesichts der Zunahme von Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus in Europa notwendig, durch konsequente Aufklärungs- und Erinnerungsarbeit insbesondere jungen Menschen ein „Lernen aus der Geschichte“ zu ermöglichen.
Die Vertreter/innen der Häftlingskomitees erinnerten daran, dass die ehemaligen KZ-Häftlinge zu den ersten gehörten, die in einem europäischen Sinne dachten und handelten – sowohl in den Lagern, als auch nach der Befreiung in dem Bemühen um die Entwicklung einer gesamteuropäischen Erinnerungskultur. In diesem Zusammenhang bekräftigten die Anwesenden die Forderung des Europäischen Parlaments nach einem von der Europäischen Union getragenen europäischen und internationalen Schutz der KZ-Gedenkstätten.
Die Ausstellung kann noch bis zum 28. Mai 2003 im Europäischen Parlament in Brüssel, Rue Wiertz, Raum PHS 3 C 16 besichtigt werden. Interessenten wenden sich bitte an das Büro von MdEP Helmuth Markov, Europäisches Parlament, Rue Wiertz, ASP 9 G 165.
Tel: 0032-2-284.59.80 Email: hmarkov@europarl.eu.int