Zur Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über die Liberia-Resolution erklärt der Europaabgeordnete André Brie:
„Mit ihrem Abstimmungsverhalten im UN-Sicherheitsrat haben die EU-Staaten erneut bewiesen, dass die Europäische Union zu einheitlichem und emanzipiertem außenpolitischen Handeln nicht fähig oder willens ist. Statt klar Position gegen die Missachtung des Internationalen Strafgerichtshofs durch die USA zu beziehen, wurde mit der Zustimmung Großbritanniens und Spaniens sowie der Stimmenthaltung Deutschlands und Frankreichs die Unterhöhlung dieses Gremiums faktisch gebilligt. Einmal mehr wurden damit europäische Interessen, die sich auch in der Unterstützung des IStGH ausdrückten, dem Kurs der Bush-Administration untergeordnet. Der straflosen Verletzung von Menschenrechten durch Washington, wie aktuell bereits in Afghanistan, auf der US-Basis Guantanamo und in Irak, wird die Tür damit noch weiter geöffnet und der Internationale Strafgerichtshof in seiner gesamten Rolle akut und prinzipiell gefährdet.“