Erklärung der PDS-Europaabgeordneten Feleknas Uca

zu den Erklärungen der Kommission und des Rates zu den Schlussfolgerungen des UN-Welternährungsgipfels

Heute findet im Europäischen Parlament eine Aussprache mit der Kommission und des Rates zu den Schlussfolgerungen des UN-Welternährungsgipfels,
der vom 10.-13. Juni in Rom abgehalten wurde, statt. Auf dem Gipfel nahmen Vertreter aus 181 Ländern teil. Ich bedaure, dass nur zwei der 15
EU-Staats- und Regierungschefs am Gipfel teilnahmen.

Das Europäische Parlament hat zum Welternährungsgipfel eine Resolution ausgearbeitet, die ich auch unterstützt und unterschrieben habe. Der
Ernährungsgipfel hat nach meiner Sicht, wenig dazu beigetragen das Problem des Hungers in der Welt anzugehen. Die Versprechungen des
Welternährungsgipfels, die Zahl der Hungernden bis zum Jahr 2015 zu halbieren, sind zwar begrüßenswert aber unrealistisch. Es ist traurig und
bedauernswert, dass die Versprechungen der reichen Industrieländer, den Hunger zu reduzieren, nicht erfüllt und umgesetzt werden. Die Verpflichtung
der Industrienationen, den Hunger in der Welt zu bekämpfen, darf kein Lippenbekenntnis bleiben. Ich fordere daher den Rat, die Kommission und die
EU-Regierungschefs dazu auf, sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen wie z.B. Abbau der Subventionen für Agrarprodukte, Erlassung der Schulden für die
Länder der Dritten Welt, damit das Elend in der Welt gelindert werden kann.

Jeder Mensch hat das Recht auf Zugang zu gesunden und nahrhaften Lebensmitteln sowie zu sauberem Wasser. Ich hoffe, dass auf dem UN-Weltgipfel
für nachhaltige Entwicklung im September 2002 in Johannesburg mehr Fortschritte erreicht werden.

Strassburg, 3. Juli 2002

Feleknas Uca
MdEP