Anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstags

erklärt die PDS-Europaabgeordnete Feleknas Uca am 20. Juni 2002 in Brüssel:

Der heutige Weltflüchtlingstag steht im Mittelpunkt der Schicksale von Frauen. Laut einer Statistik der Un-Flüchtlingsorganisation
UNHCR sind unter den 12 Millionen Flüchtlingen 80 Prozent Frauen und Kinder.

Diese traurige Tatsache drängt zur Forderung, dass die Verfolgung aufgrund des Geschlechts als berechtigter Asylgrund anerkannt
wird. Frauen werden in ihren Herkunftsländern aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert, verfolgt und misshandelt. Gerade die Situation
in Afghanistan unter dem Taliban Regime hat uns die unmenschliche Behandlung von Frauen vor Augen geführt.

Am kommenden Wochenende werden die EU-Staats- und Regierungschefs auf dem Gipfel von Sevilla über die Maßnahmen
gegenüber illegale Einwanderung beraten. Auf dem Verhandlungstisch liegt ein Entwurf zur Einrichtung eines europäischen
Grenzwachkorps, der die nationale Grenzpolizei bei der Überwachung der Außengrenzen unterstützen soll. Diese Abschottungspolitik
der Europäischen Union gegenüber Flüchtlingen ist besorgniserregend und keineswegs begrüßenswert.

Die Grenzen Europas müssen offen sein für Menschen in Not, die aus ihrer Heimat flüchten müssen. Ich denke, dass die illegale
Einwanderung nur dann längerfristig bekämpft werden kann, wenn die EU mehr in die Herkunftsländer investiert. Die Europäische
Union muss auch eine aktive Menschenrechtspolitik verfolgen, damit die Menschen nicht aufgrund unwürdiger Behandlung in ihren
Herkunftsländern fliehen müssen.