Am Donnerstag abend ist im Europäischen Parlament eine Resolution an den Stimmen konservativer und rechter Abgeordneter knapp gescheitert, mit der die unmenschlichen Haftbedingungen mutmaßlicher Taliba
Dazu erklärt der PDS-Europaabgeordnete Dr. André Brie am 07. Februar 2002:
„Europa schweigt weiter zu den Menschenrechtsverletzungen auf Guantánamo. Zivilisatorische und Völkerrechtsstandards gelten
jedoch universell; ihrer Wahrung sollten sich gerade die Vereinigten Staaten, deren Geschichte eng mit der Durchsetzung von
Bürgerrechten verknüpft ist, verpflichtet fühlen. Den Gefangenen auf Guantánamo müssen menschenwürdige Haftbedingungen, die
Anerkennung als Kriegsgefangene und faire Prozesse gewährt werden. Europa, das sich vehement für die Achtung demokratischer
Grundrechte in der Türkei und auf dem Balkan einsetzt, ist offensichtlich bereit, die Mißachtung von Menschenrechten, wenn sie von der
westlichen Führungsmacht USA begangen werden, zu tolerieren. Das hat die Abstimmung im Europaparlament belegt. Nicht zuletzt hat
die Entscheidung der Emanzipation der europäischen Volksvertretung gegenüber den nationalen Regierungen und der
EU-Kommission, deren Kritik an den Zuständen auf Guantánamo eher symbolischer Natur war, einen Bärendienst erwiesen.“