Erneut Krieg auf dem Balkan
Die NATO wird auf dem Balkan die bösen Geister, die sie einst rief, nicht mehr los. Jetzt versucht die UCK erwartungsgemäß auch
Mazedonien zu destabilisieren und die dort lebenden Albaner gegen die Regierung aufzuwiegeln. NATO und KFOR haben sich in eine
unhaltbare Situation hineinmanövriert. Erst wurde die UCK als Boden- und Hilfstruppe im Kosovo gegen Serbien benutzt, danach wurde
oft tatenlos zugesehen, wie Roma, Kroaten und Serben aus dem Kosovo ermordet und vertrieben wurden. Dank der Unterstützung oder
Duldung der NATO-Staaten verfügen UCK-Einheiten über eine gute Infrastruktur, und sie besitzen Waffen, die ihnen einst von der NATO
zur Verfügung gestellt wurden und jetzt an der Grenze des Kosovo lagern. Nun stehen NATO und KFOR vor dem Dilemma, dass ihr
einstiger Verbündeter damit zum nächsten Schlag ausholt, um seine großalbanischen Pläne gewaltsam durchzusetzen. Nicht nur für
die Nachbarstaaten ist das eine Horrorvision.
Die NATO und die Europäische Union müssen zur Kenntnis nehmen, dass sich Mazedonien bereits im Kriegszustand befindet. Um
eine weitere Eskalation zu verhindern, muss umgehend die Grenze zwischen Kosovo und Mazedonien abgeriegelt und gesichert
werden. Die Pufferzone an der Verwaltungsgrenze des Kosovo zu Serbien im Presovo-Tal ist vollständig aufzulösen. Nur so kann der
weitere Nachschub von Waffen und Personal der UCK nach Mazedonien verhindert werden. Gleichzeitig muss die UCK im Kosovo
vollständig demobilisiert werden. Das Kosovo-Schutz-Korps ist sofort aufzulösen. Zu unterbinden sind alle Waffenlieferungen in die
Region. Alle in Terroranschläge verwickelten UCK-Kommandeure gehören verhaftet und ohne Verzug vor Gericht gestellt. Parallel zu
diesen Sofortmaßnahmen sollten unter Führung der Europäischen Union alle politisch verantwortlichen Kräfte aus der Krisenregion an
einen Tisch gebracht werden, um einer politischen Lösung des Konflikts den Weg zu ebnen. Eine internationale
Balkan-Sicherheitskonferenz ist dringend geboten.
Sylvia-Yvonne Kaufmann, MdEP