Die PDS-Europaabgeordnete Feleknas Uca zieht eine kurze Bilanz zur Polizeigewalt in der Türkei am Weltfriedenstag:

Presseerklärung von Feleknas Uca in Strassburg am 5. September 2001

Ich bin schockiert und entsetzt über das massive Vorgehen der türkischen Polizei auf den Friedenskundgebungen, welche von der HADEP und anderen zivilen Organisationen zum Weltfriedenstag organisiert wurden. Bereits im Vorfeld des Weltfriedenstages wurden zahlreiche HADEP Büros durchsucht und Personen wurden festgenommen. Die Friedenskundgebungen wurden letztendlich landesweit von den türkischen Behörden verboten.

Trotzdem aber gingen Tausende Menschen am 1. September auf die Strasse, um ihren Wunsch nach Frieden zu äußern. Die türkische Polizei reagierte darauf mit massiver Gewalt. Mit Holzknüppeln und Gasgranaten ging sie gegen die friedlichen Kundgebungsteilnehmer vor. Dabei wurden in 9 Städten mehr als dreitausend HADEP Mitglieder festgenommen. Heute sitzen noch 243 Menschen im Gefängnis, darunter 11 HADEP Funktionäre. Hunderte wurden verletzt. Der 19 jährige Zeynel Durmus ist auf der Flucht vor der Polizei durch einen Sturz von einem Dach tödlich verunglückt.

Ich verurteile das gewaltsame Vorgehen der türkischen Polizei. Ich möchte den türkischen Innenminister Rüstü Kazim Yücelen fragen, ob er wirklich glaubt, dass ein solches Vorgehen die Türkei in die Europäische Union bringt. Wohl nicht! Ich bitte das türkische Parlament, sich zu diesen Vorfällen zu äußern und zu den Menschenrechtsverletzungen Stellung zu beziehen.