Wahlkampf ist demokratischer Wettbewerb

Zur Fortsetzung des Wahlkampfes von Gregor Gysi in Berlin erklärt André Brie:

Am heutigen Montag nimmt Gregor Gysi seinen Wahlkampf in Berlin wieder auf. Der Terroranschlag gegen die USA wird wie ein Schatten über dem gesamten Wahlkampf liegen. Gregor Gysi wird in seiner heutigen BerlinRede in der Nikolaikirche den massenmörderischen internationalen Terrorismus erneut verurteilen und seine Solidarität mit den Vereinigten Staaten von Amerika ausdrücken.

Zugleich warnt Gysi davor, den Kampf gegen den Terrorismus als Krieg zu führen und auf militärische Mittel zu reduzieren, der Kampf gegen den Terrorismus lasse sich gewinnen, der Krieg gegen ihn nicht. Es gehe letzten Endes um nicht mehr und nicht weniger als „eine demokratischere und gerechtere Welt- und vor allem Weltwirtschaftsordnung“.

Der Wahlkampf wird einen anderen Charakter haben, aber er ist auch demokratischer Wettbewerb. Wir teilen die Auffassung, dass der internationale Terrorismus einen fundamentalen Angriff auf Zivilisation, Demokratie und Freiheit darstellt. Die Antwort heißt gerade deshalb für uns auch ein kulturvoller, nachdenklicher, demokratischer Wahlkampf. Die differenzierten Positionen der PDS, ihr Beharren darauf, dass Zivilisation nur zivilisiert verteidigt werden kann, werden den Wahlkampf Gysis und der Berliner PDS bestimmen.

Der Wahlkampf Gysis und der PDS wird jene Kultur der Achtung und der Toleranz demonstrieren, die wir auch von anderen erwarten. Wir kämpfen um die Akzeptanz für unsere politischen Positionen, um mehr als 20 Prozent der Stimmen am 21. Oktober und um die Bildung eines rot-roten Senats für einen wirklichen politischen Neuanfang in Berlin.

Berlin, 17. September 2001