Nostalgie oder wie der Mauerbau zu neuem Leben erweckt wurde
Pressemitteilung von Feleknas Uca, 23.August 2000
Die neusten Entwicklungen in Celle müssten die städtischen Behörden und das Celler Rathaus beschämen. Wie die Medien sehr ausführlich berichteten, gibt es in Celle wieder eine Mauer. Auch diesmal wieder mit der Begründung den BürgerInnen angeblich zu beschützen.
Ich stelle die berechtigten Fragen: Ist der Stadt Celle die missliche Lage des Asylbewerberheims erst jetzt bekannt und konnten sich die Behörden keine menschlicheren Lösungen zur Verbesserung der Situation überlegen?
Die vielen Missstände wie unzureichende, verdreckte und immer wieder hinausgezögerter oder gar nicht durchgeführter Sanierungen des Wohnheimes, das von privater Hand betrieben wird und doch staatliche Zuschüsse bekommt, ist nur ein guter Grund um die dort lebenden Menschen nicht gerade dem Bürger ein willkommener Nachbar zu sein.
Die fehlende Zuwendung in Form von Bildungs- und Freizeitangeboten ist ein weiterer Grund für die Vorwürfe, dass diese dort lebenden Menschen sich langweilen, faul und dreckig seinen.
All das führt zu der irrigen Annahme, die verheerenden Zustände sind von den Leuten die dort leben selbst verursacht worden.
Die fehlende oder unzureichende soziale Betreuung ist der Stadt bekannt, aber nicht dem BürgerInnen, wo für Abbau der haarsträubenden Zustände gesorgt werden müsste sahen die zuständigen Behörden weg, bis eine Situation von Gewalt und Kriminalität entstanden ist. Nun reagiert man endlich, doch wie?
Die Menschen werden eingesperrt und bewacht wie Gefangene. Angesichts der Tatsache das viele Menschen von ihnen vor Folter und Verfolgung aus ihrem Heimatland fliehen müssten, ist diese Maßnahme nicht dazu geeignet sie in unserer Gesellschaft zu beliebten Mitmenschen und Nachbarn zu machen.
Es ist dringend geboten die Situation zu ändern und nicht auch noch Zündstoff für rechte Parolen zu sorgen. Die BürgerInnen sollten aufgeklärt werden, um ein besseres Verständnis für die Menschen aus fremden Kulturen und Ländern zu bekommen.
Es sind die Umstände und Gegebenheiten die zu dieser Situation geführt hat und nicht die Menschen selbst.
Eine Mauer kann auch wieder eingerissen werden, wie schon einmal.
Feleknas Uca, MdEP
Celle, 23.August 2000