Risiko durch Unfallautos

Helmuth Markov am 18. Oktober in Brüssel fordert mehr Beachtung der Gefahr durch unsachgemäß reparierte Unfallautos

6-18 Millionen Unfallfahrzeuge (einschl. Motorräder, Nutzfahrzeuge und Busse), die in Eigenregie repariert worden sind, sollen auf den Straßen der Europäischen Union unterwegs sein. Wenn auch nur ein kleiner Teil dieser Fahrzeuge Sicherheitsmängel aufweisen, ist dies Grund genug, sich diesem Risiko seitens der EU und der Mitgliedsstaaten anzunehmen, erklärt Helmuth Markov zum Bericht über die Sicherheit im Straßenverkehr, der dieser Tage im Verkehrsausschuß des Europäischen Parlamentes beraten wird.

Der Abgeordnete macht in seinem Änderungsantrag zum Bericht auf die Gefahr aufmerksam, die von im Verkehr befindlichen Unfallautos ausgeht, welche nicht fachmännisch und nicht in Fachwerkstätten repariert worden sind. Er beruft sich dabei auf eine Studie des TÜV Rheinland und Berlin-Brandenburg, nach der EU-weit jährlich zwischen 1 und 6 Millionen Pkw durch Unfall erheblich beschädigt und davon 0,2 bis 1,1 Millionen in Eigenregie repariert werden.

Ausgangspunkt für den Bericht ist die Mitteilung der Kommission über den Fortschritt und die Einstufung der Maßnahmen des Aktionsprogrammes 1997-2001 zur „Förderung der Straßenverkehrssicherheit in der EU“. In diesem wird ausgeführt, dass 1998 in den EU-Staaten noch immer 42.533 Personen aufgrund von Verkehrsunfällen starben. Trotz Rückgang der Zahl (1991: 56.022) der Unfalltoten bestehe in der EU für Selbst-zufriedenheit kein Anlaß, so die Mitteilung der Kommission. 1996 zählten die Behörden 1.010 im Straßenverkehr der EU getötete Kinder. Sachverständige schätzen die sozio-ökonomischen Kosten aller Straßenverkehrsunfälle (mit und ohne Personenschaden) EU-weit auf ca. 160 Milliarden Euro jährlich.

Der Bericht zur Mitteilung der Kommission geht zwar mit der Folgeneinschätzungen der Kommission mit, fordert jedoch teilweise striktere und weitergehende Maßnahmen zum Beispiel hinsichtlich der Problematik der hohen Unfallhäufigkeit bei jungen Fahrern und Führerscheinanfängern. So wird ein abgestuftes Prüfungssystem zum Erwerb des Führerscheins mit mehreren Schritten bis zur Ausstellung des vollwertigen Dokuments angeregt.

Über die Einschätzung der Kommission hinausgehend wird auch die Problematik des Alkohols im Straßenverkehr im Bericht behandelt. Hier fordert die Berichterstatterin Ewa Hedkvist Petersen (SPE, Schweden) beispielsweise die verbindliche 0,5-Promille-Grenze für alle EU-Staaten, statt nur einer Empfehlung, wie sie die Kommission vorlegen will.