Europäische Bauern sollen für Krieg im Kosovo zahlen
Christel Fiebiger am 22.2.00 in Brüssel
Die europäischen Bauern sollen jetzt für die Folgen einer verfehlten Aussenpolitik im Kosovo bezahlen. Die Europäische Kommission will allem Anschein nach am morgigen Mittwoch für die Gemeinschaftshilfte Kosovo, die noch nicht im Rahmen der langfristigen Finanzplanung der Staats- und Regierungschefs im März 1999 in Berlin beschlossen werden konnte, 300 Mio. aus dem gemeinschaftlichen Agrarhaushalt für das Jahr 2001 bereitstellen. Dazu erklärte die brandenburgische Europaabgeordnete Christel Fiebiger (PDS): „Die europäischen Bauern haben schon im vergangenen Jahr Einbussen hinnehmen müssen. Auch für das Jahr 2000 sollen bei den Bauern über 350 Mio. eingespart werden. Für das Jahr 2001 sollen nun Teile des Landwirtschaftskapitals der Agenda 2000 für die Kriegsschäden im Kosovo geopfert werden. Es können doch nicht immer die europäischen Bauern sein, die Aufgaben finanzieren müssen, die die Gesellschaft insgesamt angehen.“